Die ehemalige Heerstraße nach Celle ist die nördliche Grenze des Parcours klangstaetten | stadtklaenge 2017. Um vom idyllischen Kreuzfriedhof zu den Pfarrkirchen der in den Focus genommen Friedhöfe oder in die Innenstadt zu kommen, ist es notwendig Okerumflut an diese „Schallbarriere“ zu queren. Die Okerbrücke an dieser Stelle wird dominiert von einem kaum abreißenden Verkehrsstrom und seiner Geräuschkulisse.
Ingo Schulz, Labor für Klangkunst HBK-Braunschweig, macht mit seiner Intervention darauf aufmerksam: Seine Arbeit konzentriert sich ausschließlich auf die Visualisierung des idealen physikalischen Verhaltens von Klang und seiner wellenförmigen Ausdehnung. Als stille Arbeit korrespondiert sie mit der Arbeit an der Ferdinandbrücke, dem südlichen Okerübergang des Parcours (Zwischenort b).
Auf der hier meist glatten Wasseroberfläche wird sich ein etwa 50 Meter langes und über die gesamte Breite der Oker verlaufendes Feld von Wellenringen ausbreiten. Sie entstehen mehr oder weniger zufällig durch Einbringen von Luftblasen. Ringwellen breiten sich aus, irritieren und beeinflussen sich gegenseitig und verschmelzen zu immer anderen Mustern. Der Straßenlärm bekommt eine neue Qualität durch das Hören des stillen Blubbern.
Der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig danken wir für die Förderung der Arbeit.
Für klangstaetten | stadtklaenge 2017 erweitert sich seit einem Jahr kontinuierlich das schon erprobte und vielfältige Vermittlungsangebot des Allgemeinen Konsumvereins an alle Interessierte, an Schulklassen, Lehrkräfte und Vermittler_innen durch Angebote von Workshops, Schulungen, Vorträge und speziellen Führungen.
Klang | Kunst | Schule erfährt eine besondere Intensität:
„Es gibt immer etwas zu hören!“ - „Ich liebe es, wenn es raschelt!“ Wenn junge Lernende ihr Gehör
bewusst nutzen und sich intensiv mit Klang beschäftigen, eröffnet sich ihnen eine neue Welt. Sie werden
zu aktiven Zuhörern, Sammlerinnen, Archivaren und Erfinderinnen. Klang und Geräusche befähigen sie zum
Perspektivwechsel vom Weg- und Überhören zum bewussten Hin-Hören, zum Anders-Hören-Lernen. Dieses
Neu-Hören erbringt ein neues Gefühl von sich in der Welt, von sich genau an diesem Ort:
Den Klassenraum als Klangraum begreifen, den Klang der Schritte der Anderen kennen, die eigenen
Geräusche merken, die Orte durch ihre Geräusche bestimmen, Atmosphären wahrnehmen und Hörerfahrungen als
angenehm, betörend oder Nerv-tötend beschreiben, Materialien auf ihre Klangqualität prüfen – kurz: zu
beginnen, mit den Ohren zu denken.
Die Kooperation mit der Realschule Sidonienstraße
Xavier hat klangstaetten stadtklaenge mit ziemlicher Wucht beendet.
Die historischen Friedhöfe wurden wegen akuter Gefährdung geschlossen.
Wir müssen die geplante Finissage am 8. Oktober absagen.
Allerdings können alle Interessierten am Sonntag um 11.00 und 14.00 an der Gehperformance der Kangkünstlerin katrinem aus Berlin mit Start Allgemeiner Konsumverein teilnehmen.